Künstlerische Schwerpunkte
Bewegung und Veränderung und deren malerische Umsetzung spielen seit vielen Jahren eine besondere Rolle in meinen Arbeiten. Wie kann Bewegung im Bild erlebbar werden? Ist der nächste Augenblick, die Veränderung, bereits wahrnehmbar? Oder soll ganz bewusst ein Punkt der Ruhe und des Verharrens geschaffen werden?
Häufig habe ich den Tanz, der mich seit jeher begeistert, gewählt, um mich mit Bewegung malerisch auseinander zu setzen.
Daneben habe ich auch immer wieder der Landschaftsmalerei Raum gegeben. Speziell Küsten üben eine besondere Faszination auf mich aus, sind sie doch vielschichtige Grenzwelten zwischen Wasser und Land, nie statisch durch die Einflüsse von Gezeiten, Wind und Licht.
In den letzten Jahren gilt mein künstlerisches Interesse vorwiegend dem Leben in der Großstadt, speziell meiner Heimatstadt Berlin. Da ist die Faszination des Urbanen, der Beschleunigung, aber auch die Gehetztheit ihrer Bewohner, die sich im Rhythmus der Stadt, nicht in ihrem eigenen, bewegen. Vertraute Orte verändern sich rasant, Begegnungen werden flüchtiger. So sind in den Gemälden mitunter zeitliche und räumliche Zusammenhänge aufgehoben, erscheinen Gebäude, die schon Vergangenheit sind, noch neben den gerade neu erbauten, und die Strassenzüge vermischen sich wie die Erinnerungsfetzen nach einer rasanten Fahrt.
Serien „Spuren“ und „Zeitbrücken“
In den Serien „Spuren“ und „Zeitbrücken“ überlagern sich in teilweise reliefartigen Gemälden aus Spachtelmasse, Sand, Acryl und Collageelementen Fragmente von Gebäuden, Gegenständen und Landschaften. Wertesymbole unterschiedlicher Zeitepochen werden zu archäologischen Fundstücken oder versinken im Wüstensand.
Welchen Zeitwert mögen die Sinnbilder unserer modernen Gesellschaft für spätere Generationen haben? Was wollen wir weitergeben und erhalten?
Dabei tritt ein weiterer Aspekt in den Fokus: Welche gemeinsamen Wurzeln und Werte bestehen unabhängig von kulturellen Entwicklungen und Gesellschaftssystemen?
Ellen Ernst